Pressemitteilung vom 28.04.2021, LIGA Berlin
Bereits zwei Mal musste die Impfkampagne in den Einrichtungen der Eingliederungshilfe abgebrochen werden, weil es Unsicherheiten beim Impfstoff zu klären gab. Nun befürchtet die LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Berlin angesichts der Diskussionen um die Freigabe der Impfpriorisierung, dass die Impfung von besonders gefährdeten Menschen ins Hintertreffen gerät.
Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin, erklärt für die Verbände der LIGA Berlin: „Menschen mit geistigen Behinderungen oder mit schwereren psychiatrischen Erkrankungen gehören zu den hochvulnerablen Gruppen, haben häufiger schwere Krankheitsverläufe, und die Sterblichkeitsrate ist höher als in der Gesamtbevölkerung.
Wir erwarten, dass das Land Berlin jetzt dafür sorgt, die Impfungen mit höchster Priorität umzusetzen.“
Laut Impfverordnung gehören Menschen mit geistiger Behinderung oder mit schwerer psychischer Erkrankung zur Personengruppe mit hoher Priorität (Prio 2). Nach zweimaligem Abbruch der Impfungen konnten die mobilen Impfteams erst wieder am 19. April starten. Allerdings gibt es derzeit nur 150 Impfdosen täglich – für ca. 20.000 Menschen mit Behinderungen, die in der Eingliederungshilfe oder anderen Unterstützungsangeboten angegliedert sind.
Gerade dort wohnen Menschen häufig zusammen und arbeiten gemeinsam. Für sie besteht ein besonders hohes Infektionsrisiko. Deshalb muss in den vielen, oftmals sehr kleinen Einrichtungen möglichst schnell die Impfung ermöglicht werden. Wir brauchen eine schnellere Impfung dieser besonders gefährdeten Menschen!
Seit Mitte Januar hatte der Krisenstab der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gemeinsam mit den Verbänden und den freien Trägern der Wohlfahrtspflege das Impfangebot organisiert. Soziale Organisationen haben extra dafür 162 Orte eingerichtet und für
Impfungen zur Verfügung gestellt.
Pressekontakt:
Kathrin Zauter
Pressesprecherin
für die LIGA Berlin
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